Der Runde Tisch gegen Rassismus und rechte Gewalt hat auch in diesem Jahr wieder mit dem Landkreis und vielen weiteren Partnerorganisationen ein umfangreiches und vielfältiges Veranstaltungsprogramm im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus zusammengestellt. Der 21. März ist der „Internationale Tag für die Beseitigung rassistischer Diskrimminierung“ der Vereinten Nationen und mahnt an das „Massaker von Sharpeville“, bei dem die südafrikanische Polizei am 21. März 1960 im Township Sharpeville 69 friedliche Menschen erschoss. Unter dem Motto „100 % Menschenwürde – Zusammen gegen Rassismus“ ruft ein breites Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften, Jugendverbänden und –initiativen, Parteien, Kulturschaffenden, Fachdienste des Landreises Nienburg und viele mehr zur Beteiligung an den Internationalen Wochen gegen Rassismus auf und zeigt damit, dass Rassismus und rechtsextreme Propaganda in Nienburg nicht akzeptiert wird und die Zivilgesellschaft sich in aller Deutlichkeit für ein demokratisches Gemeinwesen positioniert.
Die Aktivitäten
des Runden Tisches gegen Rassismus und rechte Gewalt haben vor dem Hintergrund der wiederholten
Aufmärsche durch Neonazis, der zunehmenden rechtsextremen Gewalt und den
Diskursverschiebungen in der Gesellschaft an besonderer Aktualität und
Bedeutung gewonnen. Ulrike Kassube dankt allen Beteiligten und hebt hervor „Es gut zu wissen, dass Landrat Detlev
Kohlmeier als Schirmherr ein verlässlicher Partner für unserer Arbeit ist und
gerade in diesen Zeiten klar und deutlich hinter uns steht.“
Wir selbst beteiligen uns dieses Jahr wieder mit einer Veransatltung zum Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassimus.
Am 13.03.2017 findet um 18 Uhr eine Vortragsveranstaltung zum Thema
„RechtsRock – Begleitmusik zu Mord und Totschlag“ mit dem RechtsRock-Experten
Jan Raabe im Forum des CJD Nienburgs statt.
Musik stellt einen wichtigen Bestandteil
des Lebens vieler Jugendlicher dar, auch von neonazistischen Jugendlichen. Dies
findet Ausdruck in rassistischen und antisemitischen Songtexten. Dabei hat der
Sound längst die Skinheadszene verlassen: Neonazis spielen Hardcore, rappen
oder covern bekannte Popsongs. Rund um den RechtsRock hat sich eine eigene
Jugendkultur mit eigenen Medien, Treffpunkten, Events und Symbolen
herausgebildet.
Längst haben neonazistische Parteien wie
Die Rechte, der III. Weg oder die NPD erkannt, dass Jugendliche mittels Musik
angesprochen werden können und organisieren Konzerte. Längst existieren mit
Bands wie Frei.Wild Übergänge der extremen Rechten in die Mitte der
Jugendkultur.
Der
Referent Jan Raabe, Mitverfasser des Standardwerks „RechtsRock“, wird mittels
Sound- und Filmbeispielen einen Einblick in die Musik, die Lebenswelt und die
Symbolik der extrem rechten Jugendkulturen geben und noch einmal genauer auf
den eher widersprüchlich erscheinenden rechten HipHop und Rap eingehen.
Die
Veranstaltung ist kostenlos und wurde durch den Jugendaktionsfonds im Rahmen
des Bundesprogramms „DEMOKRATI LEBEN!“ gefördert.
Ort: CJD Forum Nienburg (Eingang von Dr. Franck-Str. - hinter dem Bahnhof - über den CJD-Hof)
Veranstalter: Against Racism Nienburg
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